Prostitution

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Den Begriff Prostitution verwenden wir nicht so gerne. Denn er ist doch ziemlich negativ beladen, da er immer wieder in Zusammenhang mit „Begleiterscheinungen“ gebracht wird, die mit unserer eigentlichen Dienstleistung und der alltäglichen Arbeit jedoch nichts zu tun haben.

Schauen wir mal, was im Duden dazu steht:

„Substantiv, feminin – 1. gewerbsmäßige Ausübung sexueller Handlungen;

2. Herabwürdigung; öffentliche Preisgabe, Bloßstellung“

Herabwürdigung? Bloßstellung?! Allein das ist schon ein Grund, warum wir besser den Begriff „Sexarbeit“ verwenden sollten! Denn wer möchte über seine Erwerbstätigkeit so etwas lesen? 

Auf Wikipedia steht hierzu:

Prostitution (von lateinisch prostituere „nach vorn/zur Schau stellen, preisgeben“), früher Gewerbsunzucht, umgangssprachlich auch (aber nicht nur) bei Straßenprostitution „auf den Strich gehen“ (Herkunftserklärung siehe dort), bezeichnet die Vornahme sexueller Handlungen gegen Entgelt. Erfolgt die Prostitution unfreiwillig, so spricht man von Zwangsprostitution. Prostitution ist in vielen Kulturen zu finden. Die gesellschaftliche Bewertung der Prostitution ist von kulturellen, ethischen und religiösen Werten abhängig und unterliegt einem starken Wandel.“

Auch hier wieder unterschwellig das negativ abwertende im Vordergrund und natürlich darf der sofortige Verweis zur „Zwangsprostitution“ nicht fehlen… (Achtung: Ironie)

Was in diesem Zusammenhang eigentlich gar nichts zu suchen hat und dessen Wortschöpfung überhaupt die letzten Jahre dazu beigetragen hat, das „Prostitution“ wieder vermehrt als etwas schlechtes und kriminelles angesehen wird. Prostitution an sich schließt Zwang aus. Denn in der Sexarbeit geht es IMMER um einvernehmlichen Sex. Warum muss man das immer wieder betonen?

Und wir sprechen heutzutage von Sexarbeit, wenn wir über unsere Tätigkeit reden, oder auch von sexuellen und/oder erotischen Dienstleistungen. Denn die Branche hat sich gewandelt. Das ProstG hat es uns ermöglicht, aus der Schmuddelecke rauszukommen, offener und selbstbewusster zu arbeiten und es wurde als legale Tätigkeit anerkannt. Unsere Dienstleistung ist nicht mehr sittenwidrig. Warum also stehts diese Herabwürdigung in der Definition unserer Dienstleistung?

Sexarbeit umfasst soviel mehr als nur den sexuellen „Akt“. Wir kümmern uns um unsere Werbung, verbringen viele Stunden am PC, beantworten Emails von Kunden, Telefonate, Buchhaltung, uvm… Wer auch immer denkt, das Otto-Normal-Sexarbeiterin sich ausschließlich im Bett räkelt und für 5 Minuten die Beine breit macht, hat so gaaaaar keine Ahnung. Sorry. Zu unserem Job gehören auch total unerotische Dinge. Deswegen ist es ja auch Arbeit 😉

Übrigens.. das Wort „Sexarbeit“ existiert laut Duden nicht!?! Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

 

Melanie, Sexarbeiterin

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