Nein heißt Ja heißt Nein?

 In Prostitution Allgemein

Politik ist schon ein wenig, wie soll ich sagen… pervers.

Aktuell gibt es 2 Diskussionen um neue Gesetze bzw Gesetzesänderungen im Bundestag, die widersprüchlicher nicht sein könnten.

Die eine Debatte geht um #NeinHeisstNein, wo im Sexualstrafrecht darüber diskutiert wird, ob das Nein einer Person ausreicht oder ob man bei ungewollten sexuellen Handlungen erst handgreiflich werden muss. Es ist eigentlich ein Unding das man darüber überhaupt debattieren muss. Denn was, wenn nicht ein Nein, zeigt anderen Menschen meinen Unwillen auf? Wenn ich etwas nicht möchte und dies sage, ist das eine klare und unmissverständliche Aussage.

Im krassen Gegensatz zu dieser Debatte, steht nun der im Bundestag eingebrachte Entwurf des Prostituiertenschutzgesetzes.

Hier wird bereits das deutliche „Ja“ einer jeden Person, die sexuelle Dienstleistung anbietet, angezweifelt, denn Sex gegen Geld kann ja niemand freiwillig anbieten, so die Argumentation. Um dem Ganzen noch einen drauf zu setzen, will die Union erneut den bereits gestrichenen Idiotentest (Einsichtsfähigkeit) wieder im Gesetz aufnehmen. Begründung: Die Mehrheit der Sexarbeiter sei minderbegabt und nicht gebildet genug. So muss ein Beamter erst darüber entscheiden, ob man sein, bei der geplanten Anmeldung/Registrierung von SexarbeiterInnen, vorgebrachte „Ja, ich will als Prostituierte arbeiten“ tatsächlich versteht und geistig in der Lage ist die Konsequenzen zu erfassen.

An anderer Stelle überlegt man, gar ganz auf Aussagen von Opfern sexueller Ausbeutung zu verzichten. Da sollte dann bereits die Aussagen von Polizei oder sonstigen Personen reichen, darüber zu befinden, ob Prostitution freiwillig stattfand oder eine Person dazu gezwungen wurde bzw die Situation der Person ausgenutzt wurde. Es bedarf hier also weder eines Neins oder gar einem Ja. Für ein solches Vorgehen machen sich einige Politiker wie auch die Polizei stark, um einfacher gegen vermeintliche Menschenhändler und Zuhälter vorgehen zu können.

 

Ich habe nun nur zwei ganz einfacher Frage an die Politik:

Warum werden die persönlichen Entscheidungen so unterschiedlich behandelt?

Warum gilt das klare Nein gegen Sex ohne Bezahlung nicht, während ein Ja zu bezahltem Sex erst behördlich dokumentiert und geprüft werden muss?

Diese Logik entzieht sich mir komplett… vielleicht mangelt es mir auch an besagter Einsichtsfähigkeit.

 

 

 

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