Datenspeicherung bei der Polizei

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Diesen Monat (September 2015) musste ich zur Polizei, eine Zeugenaussage machen.

Als man mir anschließend meine Aussage zur Unterschrift vorlegte, war ich ziemlich erschrocken, als auf dem Dokument als mein Beruf „Sexarbeiterin“ stand. Nach meinem Beruf hat man mich heute nämlich gar nicht gefragt!
Die Information hatte die Polizei scheinbar von einem anderen Fall zu meiner Person gespeichert, der ca 1,5 Jahre zurück liegt und ich damals in einer ganz anderen Angelegenheit selbst eine Anzeige gestellt habe.

Ich war wohl so naiv zu glauben, das die Daten nur bei der jeweiligen Akte gespeichert werden und ansonsten keine Zuordnung stattfindet.
Wie gesagt, ich war ja damals nicht beschuldigt sondern im Gegenteil diejenige, die die Anzeige stellte.
Laut diesem Artikel habe ich gedacht, das man sowas aktuell nicht über uns speichern darf.
Pustekuchen.

Ich bat den Polizisten übrigens darum, das zu ändern/löschen und meinen jetztigen Beruf einzutragen. Auf meine Frage, wie es kommt das diese Daten noch vorhanden sind antwortete er ganz selbstverständlich: Die Angaben werden automatisch im System gespeichert.
Na danke!
Passt also bitte auf, was ihr bei Zeugenaussagen so von euch preisgebt.

Während der Beamte das neue Dokument vom Drucker holte und ich allein in seinem Büro war, nutze ich die Sekunden um schnell dieses Beweisfoto zu machen, ehe das Papier im Müll landet.

Prostitution Datenspeicherung Polizei

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Showing 2 comments
  • ulrike rothe
    Antworten

    Prima, dass du das fotografiert hast, gibt deinem Artikel mehr Kraft.
    Auch der Link zu dem „Konflikt zwischen Löschungsverpflichtung und Datensicherungsgebot“ ist interessant.

  • Achim
    Antworten

    Warum schickst du das Foto nicht zum zuständigen Landesdatenschtzbeauftragten? Spätestens er kann die Frage, woher die Berufsbezeichnung stammt, beantworten. Wenn nicht, ist es seine Aufgabe der Sache nachzugehen.
    Das dauert zwar ein paar Wochen, hat aber bisher bei mir immer gut funktioniert.

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